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ASP nimmt erstes Wasserstoff-Fahrzeug in Betrieb

ASP nimmt erstes Wasserstoff-Fahrzeug in Betrieb

Im Zuge der angestrebten Umstellung von fossilen Kraftstoffen auf nachhaltigere Alternativen hat der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP) ein erstes lokal emissionsfreies Abfallsammelfahrzeug in Betrieb genommen. Nachdem schon Autos und Kehrmaschinen teils auf E-Motorantrieb umgestellt wurden, gehört nun auch ein Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeug zur Flotte des ASP.

Das Fahrzeug wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit fast 700.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die Gelder aus dem Fördertopf decken 90 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu einem konventionell angetriebenen Fahrzeug und machen dem ASP diese Anschaffung möglich.

Der innovative Hecklader wurde durch Burkard Oppmann, Geschäftsführer der Firma Enginius/Faun, am 1. August offiziell übergeben und wird in Kürze auf den Straßen Paderborns zum Einsatz kommen. „Wir freuen uns, dass nun auch in Paderborn eines unserer lokal emissionsfreien Abfallsammelfahrzeuge zum Einsatz kommt. Die Brennstoffzellen-Technologie ist für schwere Nutzfahrzeuge sehr gut geeignet. Unsere Bluepower-Fahrzeuge sind in vielen Entsorgungsbetrieben in Deutschland im Einsatz und leisten einen wichtigen Beitrag zur Schadstoffreduktion“, sagt FAUN-Führungskraft Oppmann im Zuge der Übergabe.

„Die Erfahrungen, die unsere Teams im Einsatz, aber auch in der Werkstatt, Logistik und Verwaltung mit dem Fahrzeug sammeln, sind für unseren Betrieb von großem Wert und werden bei der Umstellung auf alternative Antriebsarten einen wichtigen Beitrag leisten“, ist sich ASP-Betriebsleiter Dr. Dietmar Regener sicher. Für ihn stellt die Neuanschaffung einen weiteren Schritt hin zur CO2-Neutralität dar: „Der ASP nimmt seine Verantwortung für das Erreichen der Klimaziele ernst und möchte so schnell wie möglich klimaneutral agieren. Um dieses Ziel alsbald zu erreichen, erproben wir regelmäßig neue Antriebstechnologien im Tagesbetrieb.

Wir erhoffen uns davon wichtige Erfahrungswerte, die uns helfen werden, unsere Flotte nach und nach auf klimaneutrale Fahrzeuge umzustellen.“ Das neue Drehtrommel-Fahrzeug des ASP ist mit einem 250 kW-Elektromotor, einer 60kW-Brennstoffzelle und einer Batterie mit 85 kWh-Speicher ausgestattet. Die Batterie wird durch Rekuperation bei jedem Bremsvorgang geladen, was beim Stop-and-Go der Abfallsammelfahrzeuge besonders zum Tragen kommt. Die Brennstoffzelle generiert aus Wasserstoff Strom und dient als Reichweitenverlängerer. Somit sind Fahrten von 350 km ohne Tank- bzw. Ladestopp möglich, eine Tagestour von etwa 100 Kilometern ist mit dem Fahrzeug also locker machbar. Die Drehtrommel verdichtet das Material mit einer Schnecke im Inneren und fasst ein Volumen von 21 m³.

Der Spezial-LKW kann ein konventionelles Abfallsammelfahrzeug gleichwertig ersetzen. Das Fahrzeug stößt allerdings kein CO2 mehr aus und ist sehr leise im Betrieb. Es spart im Vergleich zu einem dieselbetriebenen Pendant fast 45 Tonnen CO2 im Jahr ein. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern in Zukunft, auch wegen der bald steigenden CO2-Bepreisung, bares Geld wert. Die geringe Lautstärke ist besonders in der Innenstadt, in der die Fahrzeuge häufig schon frühmorgens unterwegs sind, ein großer Vorteil.

Im Betrieb ändert sich übrigens nichts. Außenhülle und Handhabung des Fahrzeugs sind mit einem normalen Fahrzeug identisch. Nur die geringe Lautstärke und die 3500 Nm Drehmoment, die ein sehr agiles Fahrverhalten versprechen, werden sich bemerkbar machen.

Foto: Stadt Paderborn/ASP

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